Ich habe mich zurückgehalten beim Schreiben ^^ Ich hoffe, es ist ok.
Manche Menschen versuchten zu fliehen, was sie aber nicht weit brachte. Der Tot war ihnen gewiss.
Die Gardisten jagten ihnen hinterher und spätestens 50 Fuß von unserem Speiseplatz wurde den Menschen der kalte Tot gebracht.
Wie viele Seelen hier bis jetzt ihr Ende gefunden hatte, vermochte ich nicht zu sagen.
Zufrieden, die heutige Auswahl war wirklich perfekt gewesen, verabschiedete ich mich mit einem Wangenkuss von Aro und trat den Weg in unsere Gemächer an. Heute würde mich ein wunderbarer Abend mit meinem Mann erwarten und bis da hin wollte ich meine selbst festgelegten Aufgaben beendet haben.
Auf dem Weg durch die steinernen Gänge, in denen sich Erinnerungen an längst vergangene Zeiten unserer Familie in Form von kunstvollen Gemälden befanden, hörte ich plötzlich erbostes Knurren in einem der hohen Gänge, gefolgt vom Aufschluchzen eines... Menschen?
Den Kopf leicht schief legend verfolgte ich das Geräusch. Als dich einige Meter gelaufen war, bot sich mir der Ursprung dieser recht seltsamen Geräusche: zwei jüngere Gardisten schienen im Streit zu sein, neben ihnen presste sich ein Mensch panisch an die steinerne Mauer.
Die Angst stand der jungen Frau ins Gesicht geschrieben, ihr Herz raste und ihre Adern pulsierten.
Ich zog missbilligend eine Augenbraue hoch und wartete ab. Hier in dieser Gemeinschaft stritt man sich nicht so, geschweige denn um Menschen.
Doch es sollte noch weiter kommen:
Als der kleinere von beiden sich vor den Menschen stellte, um ihn als sein Eigentum zu bezeichnen, ging der andere zum Angriff über.
Automatisch wollte ich zurückweichen, als eine der wunderschönen Vasen in meine Richtung flog doch ich blieb stehen, wandte meinen inzwischen kalten Blick nicht von ihnen ab.
Die Scherben der Vase vor meinen Füßen ignorierend machte ich einen warnenden Schritt auf die Rivalen zu.
Verblüfft und gleichzeitig verärgert musste ich feststellen, dass sie meiner Präsens überhaupt nicht gewahr wurden. Es war nicht die einzige Mahlzeit die sie zu sich nehmen konnten und deshalb die Wachsamkeit zu vernachlässigen war ein Fehler, der noch beseitigt werden musste.
Als sie einem Portrait meiner Schwägerin Didyme gefährlich nahe kamen, riss auch mir der Gedultsfaden.
Nicht nur, dass sich die Gardisten wie unzivilisierte Neugeborene benahmen, sie zerstörten das Inventar und sie bemerkten mich noch nicht einmal.
Betont schritt ich auf den Menschen zu und brach ihm das Genick. Ein Problem weniger, denn der verstärkte Blutgeruch und der Herzschlag ließen mich noch schneller die mir wohl antrainierte Beherrschung verlieren.
Hastig drehten sich die jungen Vampire um, erst mit einem empörten Gesichtsausdruck, doch als sie mich erblickten wurden ihre vom Durst geprägten Augen groß und die Panik stand ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
Für einen Moment wollte ich ihnen ermutigend zulächeln, doch ich durfte dies den Beiden nicht durchkommen lassen.
Also, beließ ich es bei einer "Drohung", was ich als gut gemeinten Rat bezeichnete, und einem Auftrag. Meine Stimme war eisig und gefährlich, eine ernst zu nehmende Warnung:
"Euer Verhalten war respektlos und das wisst ihr. Ihr hättet andere in euren sinnlosen Streit mit hinein beziehen können. Was denkt ihr euch eigentlich?! Ihr habt die Ehre unserer Familie auch hier hinter den Mauern zu wahren! Seid froh, dass ich einen entspannten Abend vor mir habe, sonst würde ich euch persönlich strafen. "
Die Angesprochenen wurden unter meinen Worten, die sich wie schwere Lasten auf ihre Schultern zu legen schienen, kleiner und ich hatte nur noch zwei verunsicherte und scheue Vampire vor mir.
Meine Ruhe überkam mich wieder, ich atmete innerlich ein und versuchte freundlich auf sie zu wirken. Denn verschreckte Gardisten waren wirklich nicht sehr fördernd.
"Unsere Bibliothek müsste ein wenig in Ordnung gebracht werden. Seid vorsichtig und entstaubt die Schriften. Doch wehe eine kommt zu schaden; ihr werdet den Zorn aller Meister auf euch ziehen, denn diese Schriften sind sehr wertvoll. Für den Rest des Monats, das werde ich so bald wie möglich durchsetzen, habt ihr Kerkerdienst..."
Das war einer der Dienste, die niemand gern verrichtete.
Würdevoll schritt ich an ihnen vorbei auf mein altes Ziel zu.
Ich überlegte, ob ich diesen Vorfall an Aro weitergeben sollte, denn eine Strafe hatten sie ja von mir erhalten.
Diesen Gedanken schob ich aber beiseite, als ich ihn konzentriert an seinem Schreibtisch aus massiven Holz sitzen und einige Dokumente studieren sah. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Es war Zeit, diesen Mann auf andere Gedanken zu bringen...